Sieg der Liebe

Mehr Favoritenrolle geht kaum. Christoph Krenn und Christine Seehofer sind im Padel das, was Andre Agassi und Steffi Graf auf einer theoretischen Tennis-Mixed-Seniorentour wären. Bei den Mixed-Staatsmeisterschaften wurden die beiden Padel-Asse ihrer Favoritenstellung gerecht.

Wie Agassi und Graf bilden auch Krenn und Seehofer privat ein Doppel. Wie die beiden einstigen Tennis-Stars sind die beiden die Nummer-1-Position in der Weltrangliste gewöhnt: Seehofer ist weltweit die Nummer eins im Racketlon, Krenn war dies bis zu seinem Racketlon-Karriereende über viele Jahre.

Vor ein paar Jahren stieg der Wiener dann auf Padel um. Und infizierte auch Seehofer mit seiner neuen Leidenschaft. Krenn ist mit David Alten im Herren-Doppel die klare Nummer eins Österreichs, Seehofer mit ihrer Schwester Elisabeth bei den Damen. In Kombination und also im Mixed sind sie daher kaum zu besiegen.

Im Racketsportcenter Graz sicherten sich Krenn/Seehofer mit einem klaren Finalsieg gegen Florian Kiefer und Rebecca Niederacher den Staatsmeistertitel. Den zweiten in Folge nach der ÖSTM-Premiere im Vorjahr. „Wir mussten Vollgas geben, die Ergebnisse waren eigentlich manchmal klarer, als der Spielverlauf“, zeigt sich Krenn nach dem Triumph bescheiden.

Auch seine Partnerin Seehofer zollt den GegnerInnen Respekt: „Das Niveau wird immer besser, man merkt, dass mehr Menschen Padel spielen und auch immer mehr Spielerinnen und Spieler in die Spitze drängen.“

Für die mehrfache Racketlon-Weltmeisterin sind Ausflüge zum Padel immer besonders. „Padel spiele ich ja noch nicht so lange, aber wenn man mit einem der zwei besten Herren Österreichs spielt, kann man eigentlich nicht schlecht aussehen“, so Seehofer. Ein Satz, bei dem Krenn sofort einhakt: „Wenn ich mit der besten Racketsportspielerin der Welt spiele, kann eigentlich nur ich es verhauen. Zum Glück ist das heute nicht passiert.“

Während Krenn und Seehofer die Sportstätte Hand in Hand verlassen, trennen sich ab Samstag – zumindest sportlich – die Wege. Krenn spielt mit Standardpartner Alten im Padelbewerb, Seehofer kämpft um den Racketlon-Titel.

Umstellungen ist Seehofer grundsätzlich gewöhnt, im Racketlon steigt sie binnen Minuten von Tischtennis auf Badminton, dann auf Squash und schließlich auf Tennis um. Der Schritt von Padel zu Racketlon erfolgt erstmals so zeitnah. „Bei einem Event habe ich das so noch nie gemacht, aber Racketlon habe ich eigentlich im Blut. Der Druck ist dort sicher größer, weil jeder den Titel von mir erwartet“, so Seehofer, die schmunzelnd ergänzt: „Wenn es nicht klappen sollte, habe ich immerhin eine gute Ausrede.“

Weitere Meldungen

Nachwuchs-Welle am Hechtsee

Das Karriereende von Olympia-Starter Jan Hercog läutet eine neue Ära im österreichischen Open Water Sport ein. Der gebürtige Steirer hat seine Schwimmhaube im März an den Nagel gehängt, die nächste Generation an Freiwasserschwimmer:innen steht aber schon in den Startlöchern. Bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien wartet die nächste Feuerprobe im kühlen Nass.

weiterlesen

„Technisches Mastermind“ mit einer Vision

Wenn Linda Braun über ihren Alltag spricht, klingt das nach zwei Leben in einem: Tagsüber präzise Metallarbeit bei Swarovski-Optik, abends kraftvolle Anschübe auf eisigen Bahnen oder einfach „nur“ intensives Training. Und als wäre das noch nicht genug, startet die 24-jährige Tirolerin jetzt auch als Bobpilotin durch – mit eigenem Team, eigener Vision und einer beeindruckenden Portion Antrieb.

weiterlesen

Kleines Board, große Träume

Mit gerade einmal zehn Jahren hat Fabian Seraji ein Ziel vor Augen, das größer kaum sein könnte: die Olympischen Spiele. „Ich würde gerne einmal bei Olympia dabei sein – und wenn ich schon dort bin, am liebsten auch gewinnen!“, sagt der Wiener. Was nach einem Kindheitstraum klingt, ist für ihn ein konkreter Plan – getragen von Talent, Fleiß und der besonderen Magie, die für ihn vom Skateboard ausgeht.

weiterlesen