Frisbee kennen alle. Ultimate Frisbee ist das nächste Level. Action und Taktik gepaart mit Respekt und Fairness. Selbst im Wettkampf braucht es keine Schiedsrichter:innen.
Im Vorjahr kämpften zehn Teams bei den Sport Austria Finals in Graz um den Staatsmeistertitel. Im Finale kam es zum Duell zwischen Catchup Graz und Mosquitos Klosterneuburg, also Nummer 1 gegen Nummer 2. Die Fans im Sportpark Weinzödl sahen, wie jene am Live-Stream, der neben Australien auch in Kanada und Namibia geschaut wurde, einen 15:10-Sieg des Heimteams, die auch heuer ihren Titel verteidigen wollen.
Finals als Impuls für Nachwuchs-Arbeit
„Die Staatsmeisterschaften bei den Sport Austria Finals waren damals das erste große Turnier nach den Lockdowns. Das war ein sensationelles Comeback-Erlebnis für uns alle!“ erinnert sich Turnierdirektor Andreas Kuhn, der auch heuer wieder für das Turnier verantwortlich zeichnet.
„Die Vorfreude auf die Sport Austria Finals ist sehr groß, weil auch wenn es langsam Richtung Normalität zu gehen scheint, Covid noch immer Nachwirkungen zeigt. Nicht nur auf das aktuelle Training oder Wettkämpfe, weil noch immer der eine oder die andere erkrankt. Gerade im Jugendbereich hat uns Covid sehr hart getroffen, weil Breitensport lange nicht möglich war. Deshalb hoffen wir sehr auf die Finals als Impuls für die Nachwuchs-Arbeit.“
So funktioniert Ultimate Frisbee
Ultimate ist die vermutlich bekannteste und am weitesten verbreitete Disziplin des Scheibensports. Dabei stehen sich zwei Teams zu je 7 Feldspielern auf einem ähnlich dem American Football gegliederten Rasen gegenüber. Schiedsrichter gibt es dabei keine, denn Regelverstöße müssen von den Teams selbst gemeldet und gelöst werden.
Die Werfer der Offence, also des angreifenden Teams, versuchen durch geschicktes Passspiel, das Frisbee in die Endzone des gegnerischen Teams zu befördern und zu fangen, wofür sie einen Punkt bekommen. Dabei dürfen sie im Besitz der Scheibe ähnlich zum Basketball nur einen Sternschritt machen. Diverse Laufmanöver sind also den potenziellen Fängern vorbehalten. Fällt die Scheibe zu Boden oder begeht die Offence einen Regelverstoß, werden sie zur Defence und das gegnerische Team bekommt die Gelegenheit zu punkten.
Die Defence, also das verteidigende Team, versucht, das Passspiel durch Druck auf Werfer und Fänger zu verhindern und das Frisbee zurückzuerobern. Dabei darf sie im Vergleich zum American Football und Basketball allerdings keinerlei körperbezogene Blocks provozieren. Dadurch ergeben sich die physisch und psychisch herausfordernden Duelle und jene spektakulären Szenen, die auch in den Highlight-Sammlungen der Sportsender vertreten sind.
Spirit of the Game
In Abwesenheit eines Schiedsrichters wird besonderer Wert auf Rücksicht und Fairness gelegt. Für den „Spirit of the Game“ wird das vorbildlichste Team gesondert geehrt. Berücksichtigt werden dazu unter anderem Kenntnis und Anwendung der Regeln, insbesondere Vermeidung des Körperkontakts und Kommunikation miteinander rund um etwaige Verstöße. Dieser Respekt für das Gegenüber wirkt sowohl auf dem Platz als auch abseits.
Basic Skills
Egal ob für Anfänger oder internationaler Profi, das an sich so einfach wirkende Konzept bietet einen Facettenreichtum wie kaum ein anderer Sport. Für viele ist es die Action am Feld, die Ultimate sowohl für Spieler:innen als auch Zuschauer:innen interessant machen. Vom athletischen Anspruch des lauf- und sprungintensiven Sports über die technische Herausforderung durch diverse Wurfarten und resultierende Flugbahnen bis hin zur taktischen und sozialen Komponente werden die Teilnehmer:innen voll gefordert.
Österreichischer Frisbee-Sport Verband
Für 47 Vereine und Sektionen und beinahe 1.600 aktive Sportlerinnen und Sportler dient der ÖFSV als bundesweiter Fachverband mit Landesfachverbänden in sechs Bundesländern (NÖ, OÖ, Salzburg, Steiermark, Tirol, Wien).
In unterschiedlichen Disziplinen, insbesondere Ultimate und Disc Golf, betreut der ÖFSV die Entwicklung des Breiten- und Spitzensports. Dabei reicht die Unterstützung weit über die Förderung der Mitglieder hinaus. Vorzeigeprojekten an Universitäten und Schulen ist es zu verdanken, dass die Sportarten mit der Scheibe weiterhin im Trend liegen. Die Aufnahme in die Sport Austria – Bundessportorganisation, die Professionalisierung des Staatsmeisterschafts- und Ausbildungsbetriebs, sowie die engagierte Betreuung der international erfolgreichen Jugendauswahlen gelten als Meilensteine der jüngsten Vergangenheit und Grundsteine für eine Erfolgversprechende Zukunft. Seit den späten 70er Jahren zeichnet der ÖFSV für diese Entwicklung verantwortlich. Mehr finden Sie unter www.oefsv.at