Valentina Domenig-Ozimic gewann am Wochenende in Graz den ersten Mehrkampf-Staatsmeistertitel der Rhythmischen Gymnastinnen einer neuen österreichischen Ära.
Trotz eines noch nicht völlig ausgeheilten Sprunggelenk-Bänderrisses setzte sich die 17-jährige Lokalmatadorin vor ihren ATG-Graz-Vereinskollegin Franziska Herzog und der Innsbruckerin Lena Möhring durch. Die Steiermark gewann außerdem den Team-Staatsmeistertitel souverän.
Weber, Ruprecht, Domenig-Ozimic
19 Jahre lang hatte es in Österreichs Rhythmischer Gymnastik eine jeweils völlig eindeutige Dominatorin gegeben – zuerst Caroline Weber und von 2013 bis 2021 Nicol Ruprecht.
Nun kehrte die Spannung in die Titelentscheidung zurück. Nach jedem der vier Durchgänge wechselten Podest-Positionen. Am Ende gewann die neue Meisterin Domenig-Ozimic, im Vorjahr noch Zweite hinter Ruprecht, dennoch mit sicherem Vorsprung: „Ich bin sehr stolz auf mich, obwohl ich wegen der Verletzung – ich konnte erst diese Woche wieder voll trainieren – meine Höchstform noch nicht ganz erreicht habe. Jetzt freue ich mich auf die weitere Arbeit bis zur EM“.
Historisches vor Heimpublikum
Seit gut 20 Jahren gilt Graz als die „Gymnastik-Hauptstadt Österreichs“: Zahlenmäßig die meisten Einzel-Medaillen und Spitzenplätze, auch Teilnehmerinnen insgesamt und Nachwuchs-Siege bei den ÖFT-Meisterschaften wurden von den „Grazien aus Graz“ erreicht. In der separat ausgetragenen Gruppen-Staatsmeisterschaft (fünf Gymnastinnen turnen gemeinsam) war die Grazer Dominanz seit der Jahrtausendwende bereits deutlich (bis jetzt 13 x Gold).
Doch in der 55-jährigen österreichischen RG-Meisterschafts-Geschichte bedeutet der Einzel-Mehrkampf-Erfolg 2022 von Domenig-Ozimic nun den ersten steirischen überhaupt. Der Team-Staatsmeistertitel ist der erste für die Steiermark seit 2015 und der zweite seit Einführung dieses Bewerbes im Jahr 2009.
ÖFT-Vizepräsidentin Jutta Heger ist gleichzeitig langjährige steirische RG-Landesreferentin: „Es macht unglaublich glücklich, dass unsere langjährige Aufbauarbeit in einem super arbeitenden Team zu diesem großartigen Erfolg vor Heimpublikum geführt hat.“
Zurück in die internationale Zukunft
Insgesamt beteiligen sich 62 Gymnastinnen an den Mehrkämpfen der Staatsmeisterschaften und Österreichischen Juniorinnenmeisterschaften 2022.
Die frühere dreifache bulgarische Weltmeisterin und nunmehrige Weltverbands-RG-Vizepräsidentin Maria Petrova hatte die Patronanz über die heurige Staatsmeisterschaft übernommen. Sie zeigte sich von der Dichte der heimischen Szene angenehm überrascht, insbesondere beim Nachwuchs: „Es wird noch ein wenig dauern, doch ich weiß jetzt, dass Österreichs Rhythmische Gymnastik in Kürze insgesamt international deutlich besser dastehen wird, als man dies bisher kannte.“
Mehr zur Staatsmeisterschaft und alle Ergebnisse im Überblick auf www.oeft.at