29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

„Rationalisieren, digitalisieren, servicieren“

Mathias Steindl ist seit Ende Februar neuer Generalsekretär des Österreichischen Fachverbands für Orientierungslauf. Der 35-jährige studierte Sporttrainer und Eventmanager im Interview über die Faszination Orientierungslauf, fantaugliche Formate und Familiensport.

Welche Chance sehen Sie im Multisport-Event Sport Austria Finals powered by Holding Graz für den Orientierungslauf?
Mathias Steindl: Durch das Shared Service der Sport Austria profitieren wir von dieser Veranstaltung., vor allem, was die mediale Sichtbarkeit betrifft. Die Finals bieten uns eine große Bühne mit vielen Zuscher:innen vor Ort und TV-Präsenz. Dazu ist die Medal Ceremony im Finals Dome auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Sportler:innen. Mit der Staatsmeisterschafts-Premiere im Knock out-Sprint wollen wir uns hier auch publikumstauglich präsentieren. Auch die Abwechslung der Veranstaltungsorte ist absolut in unserem Sinn. Wir freuen uns nach den Finals in Graz auch schon auf die Finals im nächsten Jahr in Innsbruck. Gerade wir vom Orientierungslauf brauchen die Abwechslung der Gebiete und Gegenden für neue Bahnen bei unseren Wettkämpfen.

Sie sind selber mehrfacher Staats- und Landesmeister in leichtathletischen Laufdisziplinen. Wie steht es mit dem Orientierungslauf?
Steindl: Grundsätzlich galt für mich: je länger die Strecke, desto besser. Alles ab 3.000 Meter aufwärts kam mir gelegen. Jetzt muss ich sagen, dass ich selber ziemlich in den Orientierungslauf hineingekippt bin. Ich habe in den letzten Wochen bei einigen offenen Trainings und Wettkämpfen teilgenommen. Die OL-Community ist da sehr offen und hilfsbereit. Bei Städtesprints tue ich mir natürlich noch leichter als im Wald, was das Kartenlesen betrifft. Ich kann jedem nur empfehlen Orientierungslauf auszuprobieren, da gibt es ganz viele ganz niederschwellige Angebote… (siehe oefol.at/orientierungslauf-ausprobieren/)

In Ihrer neuen Funktion als Generalsekretär des ÖFOL folgen Sie Nathalie Huber nach. Welche Aufgaben hat sie Ihnen besonders ans Herz gelegt und welchen Aufgaben werden Sie sich zusätzlich widmen?
Steindl: Als erstes möchte ich mich bei Nathalie für die reibungslose Übergabe bedanken. In zeitintensiven Meetings hat sie mich über ihren bisherigen komplexen Tätigkeitsbereich informiert. Eines ihrer großen Anliegen war die bestmögliche Unterstützung der Funktionärinnen und Funktionäre, sowie aller Mitglieder, was ich in Nathalies Sinne gerne weiterführen möchte. Schwerpunktmäßig werde ich mich in meiner Arbeit um die kaufmännische Führung des Fachverbandes, sprich die finanziellen Angelegenheiten, das Monitoring des Budgets, die laufende Buchhaltung und die Förderabrechnungen im Verband kümmern. Des Weiteren werden auch die Entwicklung von verbandsinternen Prozessen und der Ausbau der Verbandsstrategie ganz oben auf meiner Agenda stehen. Um hier nur die großen Tätigkeitsbereiche zu erwähnen. Welche Vielfalt an Aufgaben tatsächlich anstehen, werde ich erst nach Ablauf eines ganzen Arbeitsjahres wissen. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass mein Team im Office richtig Gas gibt und die Zusammenarbeit mit Sportdirektor und Ausbildungskoordinator großen Spaß macht.

Sie waren ab 2016 bei der Bundes-Sport GmbH in der Abteilung Leistungs- und Spitzensport tätig. Welche Erkenntnisse konnten Sie aus dieser Tätigkeit mitnehmen?
Steindl: Als Mitarbeiter in der Abteilung Leistungs- und Spitzensport der Bundes-Sport GmbH konnte ich in den letzten Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Etablierung leistungsorientierter, transparenter, objektiver und nachvollziehbarer Förderungsvergaben erwerben. Ich war auch aktiv an der Umsetzung des Bundes-Sport-Förderungsgesetzes 2013 und des BSFG 2017 beteiligt. Aus diesem Grund war es mir möglich, tiefe Einblicke in sämtliche Strukturebenen der österreichischen Sportwelt zu gewinnen. Gerade in den letzten Jahren konnte ich die Strukturen, Prozesse und Arbeitsweisen von allen 60 Bundessport Fachverbänden kennen lernen, was mich wiederum befähigt, diese Erkenntnisse in meine künftigen Aufgaben im ÖFOL einfließen zu lassen. Fazit ziehen werde ich wohl erst nach einem Jahreszyklus ziehen können, dann werde ich sehen, wo es Optimierungsbedarf gibt für die Mitgliedsvereine und die Sportler:innen.

Was wünschen Sie sich in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den OL-Vereinen und ihren Mitgliedern?
Steindl: Ich denke, das Ziel muss sein, dass die Sportler:innen sich so wenig wie möglich mit administrativen Aufgaben auseinander setzen müssen und sich auf ihr eigentliches Ziel, das Erbringen der sportlichen Höchstleistung konzentrieren können. Für die Mitgliedsvereine sollten die vorhandenen Prozesse so gut es geht rationalisiert, im Idealfall so viel als möglich digitalisiert und vereinfacht werden. Ich wünsche mir, dass ein gutes Miteinander zwischen Vereinen und Verband stattfindet, sprich, dass wir uns bei der Arbeit gegenseitig unterstützen und zuarbeiten. Der Verband sieht sich als Service- und Kompetenzstelle, die den Mitgliedern den nötigen Support bereitstellt.

Premiere bei den Sport Austria Finals

Laufen mit Karte, Kompass und Köpfchen – das ist der Orientierungslauf! In 22 Tagen beginnt die dritte Auflage der Sport Austria Finals powered by Holding Graz, wo am Sonntag die Orientierungslauf-Entscheidung im neuen WM-Format namens Knock-out-Sprint ansteht.

Am 11. Juni stehen am Vormittag die Qualifikations-Läufe am TU Campus Graz am Programm, die Top-16 Damen und Herren schaffen es in die Finalläufe am Karmeliterplatz. Die besten Vier der Semifinal-Entscheidungen kämpfen im Finale um die Medaillen. Es wird spannend, actionreich und vor allem sehr, sehr schnell.

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