29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Schlagkräftige Zukunft

In diesem Jahr werden die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni 2024) in jenem Bundesland ausgetragen, das eine lange Kickbox-Tradition hat. Denn Tirol stellte in den 1980er-Jahren mit Hans-Peter Weinold den ersten österreichischen Kickbox-Weltmeister. Seitdem ist viel passiert, die Entwicklung nicht stehen geblieben. Im Gegenteil: Dank internationaler Erfolge und der Einführung der Fight Nights, einem neuen Publikumsmagneten, hat die Sportart im digitalen Bereich einen großen Aufschwung erlebt.

Ein fitter und durchtrainierter Körper, cleveres Handeln sowie ein klarer Geist sind das Um und Auf beim Kickboxen. Beine (Kicken) und Fäuste (Boxen) werden in einer Vielzahl von schnellen Kombinationen und taktischen Manövern in einem fairen, sportlichen Zweikampf eingesetzt, um den Gegner zu treffen, ohne selbst getroffen zu werden. Und genau mit dieser leidenschaftlichen Herangehensweise konnten die Athlet:innen des Österreichischen Bundesfachverbandes für Kick- und Thaiboxen (ÖBFK) in den letzten drei Jahren in Graz kräftig punkten und begeistern. Das soll nun auch bei der Premiere der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien in Innsbruck so bleiben.

„Unsere Sportart entwickelt sich in Österreich in eine sehr gute Richtung, hier haben die Sport Austria Finals sicherlich einen wesentlichen Teil beigetragen. Die Teilbereiche Kick- und Thaiboxen kooperieren viel mehr als in der Vergangenheit, das macht sich bemerkbar, und wir profitieren alle“, verrät die 36-jährige Muay-Thai-Kämpferin Rebecca Hödl. Kickbox-Weltmeisterin und World-Games-Goldmedaillengewinnerin Stella Hemetsberger ergänzt: „Wir schlagen uns international gut, es ist allerdings noch Luft nach oben. In anderen Ländern gibt es mehr Wettkämpfe und mehr Athletinnen und Athleten – das macht dann vieles einfacher. Aber es wird. Ich bin gespannt, wie es national und international weitergeht. Die Sport Austria Finals helfen dabei auf alle Fälle.“

In den letzten Wochen und Monaten ist im Verband viel passiert, internationale Erfolge in Rot-Weiß-Rot stehen schon fast auf der Tagesordnung. Die Teilnahme von Kick- und Thaiboxen bei den Europaspielen in Krakau-Malopolska 2023 waren ein weiterer wichtiger Türöffner. Mit der Installierung eines Landesverbandes in Vorarlberg konnte ein bedeutender Meilenstein erreicht werden. „Graz war super, aber jetzt freuen wir uns auf Innsbruck. Wir sind seit der ersten Auflage dabei, haben unglaublich profitiert und sind nicht enttäuscht worden. Tirol hat eine lange Tradition im Kickboxen und mit Hans-Peter Weinold, der mit seinem Zwillingsbruder Karl-Heinz wichtige Pionierarbeit geleistet hat, in den 1980er-Jahren den ersten österreichischen Kickbox-Weltmeister gestellt“, berichtet ÖBFK-Management-Direktor Nikolaus Gstättner.

Fight Nights als polarisierender Publikumsmagnet

Früher kannte man sie nur aus dem Fernsehen, nun sind die Fight Nights auch im deutschsprachigen Raum auf dem Vormarsch und nicht mehr wegzudenken. Das Interesse der kampfsportbegeisterten Community, aber auch von Personen, die nach Entertainment suchen, ist enorm. Beiträge gehen auf den Social-Media-Kanälen regelrecht durch die Decke und sorgen für viel Engagement. Ein Produkt, das zweifelsohne funktioniert, auch wenn der Grat zwischen Fluch und Segen ein schmaler ist. „Grundsätzlich finde ich diese Veranstaltungen grandios, sie müssen nur vom richtigen Veranstalter gut organisiert werden. Das ist das Um und Auf. Vor Kurzem habe ich in Abu Dhabi an einer Fight Night teilgenommen. Es waren super Kämpfe, eine tolle Erfahrung und eine unglaubliche Stimmung. Wenn man es richtig macht, hilft es unserem Sport“, sagt Hemetsberger. Die Salzburgerin nutzt diese Events punktuell zur Vorbereitung auf ihr Saisonhighlight, die Europameisterschaft in Griechenland. Dort will die 25-Jährige nicht nur um Edelmetall kämpfen, sondern ebenso ihr Ticket für die kommenden World Games 2025 in Chengdu (CHN) lösen, um ihren emotionalen Titelgewinn von Birmingham (USA) zu wiederholen.

Muay-Thai-Spätstarterin Hödl, die erst mit 30 Jahren aktiv in den Sport eingestiegen ist, sieht die Fight Nights kritischer: „Es schaut oft geil aus. Viel Musik und Action, aber man muss auch ein bisschen hinter die Kulissen schauen. Laien können da oftmals nicht unterscheiden. Ich kann mich damit nicht anfreunden und fokussiere mich auf meinen Weg. Es ist ein langer Lernprozess. Ich habe aber Spaß daran, gehe ihn mit viel Freude und Begeisterung.“

Der Kampf gegen Vorurteile

Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni wird in Österreich aber niemand von den Ein-Tages-Veranstaltungen sprechen, da wird die „Woche der Entscheidungen“ einmal mehr ins Rampenlicht rücken. Die rot-weiß-roten Kick- und Thaiboxer:innen wollen in Innsbruck den nächsten Schritt setzen, um mit bekannten Klischees aufzuräumen. „Die Sport Austria Finals sind für uns alle eine Bereicherung, auch wenn ich aufgrund der Überschneidung mit der Weltmeisterschaft heuer nicht teilnehmen kann. Es geht ums Prestige, die Siegerehrungen sind am Hauptplatz, und viele neue Leute kommen mit Kick- und Thaiboxen in Berührung. So werden die Vorurteile gegenüber Kampfsport abgebaut. Wenn es ein Stück ‚normaler‘ wird, ist das gut für uns“, sagt Hödl.

Nach drei Jahren und einem nahezu optimalen Rahmen liegt die Latte für die erste Auflage der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien in Innsbruck hoch. „Unsere Bilanz nach den ersten drei Jahren ist äußerst positiv. Wir wollten unsere Außenwahrnehmung verbessern, das ist super gelungen. Für eine kleinere Sportart ist so eine Multisport-Veranstaltung wie ein aufgelegter Elfmeter ohne Tormann im Fußball. Die Vorfreude ist schon sehr groß, und wir versuchen, einen draufzulegen. Es ist ein schönes Erlebnis, dass wir uns erneut in einer so großen nationalen Sportgemeinschaft zeigen können“, erklärt Gstättner.

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