Die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni 2024) stehen in diesem Jahr vor ihrer bereits Auflage. Zur Erfolgsgeschichte der größten Multisportveranstaltung Österreichs gehören seit jeher auch die Bewerbe im Flugscheibensport.
Vor allem Ultimate, jene Frisbee-Variante, die vom Spielablauf her an American Football oder Rugby erinnert, dominierte Dank Fairness, Spannung und Spektakel alljährlich die Schlagzeilen rund um die Finals.
In Innsbruck rückt aber nun auch die zweite, nicht weniger populäre, Variante des Disc-Sports endlich in den Mittelpunkt: Discgolf.
Nur den „Caddy“ sucht man vergebens
Discgolf – das ist, wo nach es klingt: Die Athlet:innen versuchen, eine Wurfscheibe mit möglichst wenig Würfen in ein Ziel zu befördern. Gespielt wird wie beim namensgebenden „Großen Bruder“, auf einem 18-Loch-Kurs, der durch Wälder und/oder über Wiesen führt. Der Abwurf heißt „Drive“, zum Ende einer Bahn greifen die Sportler:innen zum „Putter“. Hinsichtlich der Scores ist ein „Par“ gut, ein „Birdie“ besser, während sich möglichst keine „Bogeys“ auf der „Scorecard“ einschleichen sollten – also alles wie bei Sepp Straka und dem Golf, das mit Schläger gespielt wird und zu den beliebtesten Sportarten der Welt gehört.
Fast! Denn beim Discgolf wird nicht in Richtung eines Loches im Boden gezielt, sondern in Richtung eines Fangkorbes. Ok, auch einen „Caddy“ haben auch die renommiertesten Discgolf-Profis der Welt eher nicht. Was damit zusammenhängen dürfte, dass es im Discgolf natürlich nicht ums große Geld geht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Jedenfalls feiert Discgolf endlich seine Finals-Premiere – das gilt zumindest für die Elite. Denn schon 2021, bei der Erstausgabe in Graz, warfen Discgolfer:innen am legendären Parcours auf dem Schöckl ab. Allerdings wurden damals nur Nachwuchs- und Senioren-Bewerbe ausgetragen. 2024 dürfen endlich auch die Top-Spieler:innen ran.
Ausgewogenes Kursdesign trifft spektakuläres Ambiente
Der 18-Loch-Parcours steht allerdings nicht in Innsbruck, sondern in Seefeld. Das hat vor allem Platzgründe. Die Tiroler Landeshauptstadt und ihr Umland verfügen schlichtweg nicht über eine Fläche, auf dem ein anspruchsvoller, den Staatsmeisterschaften würdiger, Kurs aufgebaut werden könnte.
Seefeld hingegen schon. Vor allem, weil das Areal rund um die nordische Wintersportarena („Seefeld Sports Arena“) zu dieser Jahreszeit weitestgehend ungenutzt ist.
Sören Lohse vom organisierenden Verein „ScheibenWG“ übernahm mit seinen Klubkollegen das Kursdesign. Er verspricht ein ausgeglichenes Layout mit Höhenunterschieden zwischen Abwurf und Fangkorb, einige Wald-Bahnen und spektakuläres Ambiete – einige Bahnen beginnen und Enden direkt im Auslauf der Skisprungschanze.
Titelträger:innen wechselten zuletzt (nicht)
Als Favorit gilt “Local Hero” Florian Lingenhel, der nicht als “ScheibenWG-ler“ und Tiroler nicht nur Heimvorteil genießt, sondern auch Titelverteidiger ist. Auch Heeressportler Leon Sonnleitner, Lorenz Schaurhofer und ein halbes Dutzend weiterer Athleten dürften bei den Männern um den Sieg kämpfen. Derzeit in Top-Form ist ein anderes Aushängeschild der heimischen Szene: Stanislaus Amann hält heuer bereits bei drei Turniersiegen und damit bei einer fast 100%igen Siegquote.
Für Spannung ist aber gesorgt, auch, weil der Staatsmeistertitel in den vergangenen Jahren stets seinen „Träger“ wechselte. Anders ist das bei den Damen, wo die Grazerin Laura Posch Seriensiegerin ist.
Wer sich Discgolf nicht entgehen lassen will, sollte bei den Sport Austria Finals vorbeischauen. Zuschauer:innen können die Sportart ausprobieren, den Profis auf die Finger schauen, im Scheibenshop eigene Sportgeräte erwerben oder einfach nur Essen und Trinken genießen.