29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Historische WM-Medaille soll erst der Anfang sein

Karte, Kompass, Köpfchen. Im Orientierungslauf muss man nicht nur schnell, sondern auch richtig laufen. Jener Österreicher, der das aktuell am besten kann, heißt Jannis Bonek. Er konnte 2023 WM-Bronze sowie den ersten österreichischen Weltcupsieg seit mehr als 30 Jahren bejubeln. Bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni) will der 25-jährige Wiener seinen 12. Staatsmeistertitel holen – und vor allem Selbstvertrauen für die Weltmeisterschaft im Juli sammeln.

Die letzte Saison war Boneks mit Abstand beste. Zunächst konnte er Mitte Juli in der Schweiz die Bronzemedaille bei der WM gewinnen, Anfang August holte er in Tschechien seinen ersten Weltcupsieg. Spätestens seither zählt er zur absoluten Weltspitze. „Es war eine großartige Saison, aber es hat sich dadurch nicht viel verändert. Die Zielsetzung ist gleich, man will bei den wichtigen Wettkämpfen vorne mitmischen. Es gibt natürlich Selbstvertrauen, wenn man schon einmal ganz vorne war“, beschwichtigt der Wiener Sportler des Jahres 2023.

Gehirnerschütterung nach Missgeschick

Die Vorbereitung auf die in Kürze startende Saison absolvierte er in Kenia und Südafrika. Bis April lief alles nach Wunsch, ehe Bonek ein Malheur zurückwarf. Beim WM-Vorbereitungstrainingslager in Edinburgh (GBR) zog er sich eine Gehirnerschütterung zu: „Es war ein unglückliches Missgeschick. Beim Laufen habe ich einen Baum zu spät gesehen, wollte noch ausweichen, habe es aber leider nicht mehr geschafft.“

Der Zusammenstoß mit dem Holzgewächs resultierte in einer zweiwöchigen Trainingspause. „Die spezifische Vorbereitung hat etwas gelitten“, so Bonek. Gemeint ist das Training über die Sprintdistanz, denn in dieser geht es heuer zur Sache. Im Orientierungslauf werden die Distanzen bei Weltmeisterschaften abgewechselt, nach der Mitteldistanz im letzten Jahr ist 2024 in und um Verona (ITA) der Sprint dran.

Große Bühne, großer Sport

Auch bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien finden die Österreichischen Staatsmeisterschaften über die Sprintdistanz statt. Direkt davor (25./26. Mai) steigt am Wochenende in Olten (SUI) der Weltcup-Auftakt, am Wochenende danach (1./2. Juni) in Genua (ITA) der zweite. Mitte Juli folgt in Edinburgh mit der Weltmeisterschaft das große Saison-Highlight.

„Es ist schwer zu sagen, wo man steht. Das wichtigste Event ist die WM, Mitte Juli will ich voll auf der Höhe sein. Gerade nach der Verletzung vor wenigen Wochen sind die Bewerbe bis dorthin eher als Vorbereitung zu sehen. Aber wenn man am Start steht, will man auch vorne mitmischen“, sagt Bonek.

Das gilt vor allem für die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien in Innsbruck. Am Mittwoch (29. Mai) findet die Österreichische Staatsmeisterschaft im Sprint statt. Besonderes Highlight: Der Bewerb steigt im Rahmen der Eröffnungsfeier rund um den Landestheater Vorplatz. Einen Tag später folgen die Österreichischen Meisterschaften und Österreichischen Staatsmeisterschaften in der Sprint-Staffel. Nach dem Austriacup-Sprint am Freitag steht am Samstag noch die Österreichische Mannschafts-Meisterschaft an.

„Wird ein cooler Stadtkurs“

Bonek plant eine Teilnahme bei der Sprint-ÖSTM, danach geht es direkt weiter zum Weltcup nach Italien. In Innsbruck peilt er seinen 12. Staatsmeistertitel an, die Rolle des Top-Favoriten kann er nicht abstreiten: „Nichts ist garantiert, aber wenn ich im Juli bei der WM vorne mitmischen will, sollte ich bei den ÖSTM um den Sieg mitsprechen.“

Die Gegebenheiten in Innsbruck sind ihm nicht näher bekannt, müssen sie aber auch nicht sein. Bonek erwartet für den Sprint eine spannende Strecke: „Mit Google Street View kann man sich sehr gut vorbereiten, es wird sicher ein cooler Stadtkurs.“

Dass die Österreichischen Staatsmeisterschaften wie in den letzten Jahren im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien stattfindet, freut Bonek besonders. „Wir sind nach wie vor eine Randsportart, das habe ich auch nach meiner WM-Medaille gemerkt. Die mediale Berichterstattung war gut, aber große Sprünge in Sachen Sponsoren macht man dadurch nicht. Die Finals sind eine großartige Bühne, auf der sich unser Sport präsentieren kann.“

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