Für Julia Hauch sind die Sport Austria Finals 2024 powered by Österreichische Lotterien nicht nur das sportliche Highlight des Jahres, sondern auch das berufliche. Die 30-Jährige zählt nämlich nicht nur zur heimischen Disc-Golf-Elite, sondern verantwortet als Mitarbeiterin der Bundes-Sportorganisation (Sport Austria) seit Anfang 2023 den Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit.
Die „Doppelbelastung“ ist für die gebürtige Oberösterreicherin in der kommenden Woche aber kein Problem, wie sich schon 2023 in Graz gezeigt hat. „Es war lässig, weil ich am Donnerstag noch beruflich zu tun hatte und die Finals aus dem Nachhaltigkeitsaspekt heraus analysieren konnte“, sagt Hauch. Für die diesjährige vierte Ausgabe der Finals, die erste In Innsbruck, gewann Sport Austria dadurch wichtige Erkenntnisse.
Aus persönlicher sportlicher Sicht lassen sich die Erfahrungen allerdings nicht so einfach auf 2024 umlegen. Das liegt daran, dass die Scheibensportlerin nach zwei Teilnahmen am Ultimate-Bewerb (2022, 2023) in den vergangenen Monaten auf Disc Golf umsattelte.
Von Ultimate-EM zu Disc-Golf-Pro-Tour in einem Jahr
Zwar gelangte Hauch bereits 2018, bei einem Aufenthalt in den USA, an ihre ersten „Golf-Scheiben“, allerdings packte sie das „Disc-Golf-Fieber“ erst in der Pandemie-Zeit so richtig.
Lange Jahre galt ihr Fokus ihrer ersten Frisbee-Sport-Liebe: Ultimate. Für Chuck Bronson, Mantis und die ZomBees ging sie in der als „fairsten Sportart der Welt“ geltenden Disziplin jahrelang auf Punktejagd. Die ehrgeizige Sportlerin, die über einen USI-Kurs 2015 zum Ultimate kam, spielte auch für das Nationalteam. „Nach der Mixed-Europameisterschaft in Irland 2023 hatte ich das Gefühl, dass ich etwas Neues brauche, eine Veränderung“, so Hauch, die ihr 2024 erstmals ein Sport-Jahr voll und ganz auf Disc-Golf ausrichtet.
Im Vorjahr, als die Staatsmeisterschaften der (Damen-)Elite nicht im Rahmen der Finals ausgetragen wurden, behauptete sich Hauch als Dritte gleich im Spitzenfeld. Zwei Strokes fehlten auf die Zweiplatzierte Sophie Bretschko, elf auf Seriensiegerin Laura Posch. Aber die „Newcomerin“ sah, dass sie mithalten konnte.
Gute Ergebnisse bei diversen Turnieren brachten Hauch zuletzt so ein hohes „Rating“ (Nachweis der Spielstärke; Anm), dass sie vor zwei Wochen bei den Copenhagen Open 2024 – und damit erstmals auf der Disc Golf Pro Tour – antreten durfte. „Das war beeindruckend“, sagt die Österreicherin, die sich mit Weltstars wie Eveliina Salonen messen konnte und als geteilte 29. abschloss. Ende Juni versucht sich Hauch noch bei den Swedish Open.
Ohne Druck und mit Familie zu „Mini-Olympia“
In die diese Woche stattfindenden Sport Austria Finals geht das Frisbee-Talent, das für den Eisenstädter Disc-Golf-Klub Pannonia antritt, völlig ohne Druck. Die Favoritinnen-Rolle liege ganz klar bei Posch: „Sie spielt schon so lange, hat viel Erfahrung und jede Menge Skills. Ich konzentriere mich auf mich selbst, gehe es Wurf für Wurf an.“
Auf das Mega-Event in Innsbruck und Umgebung freut sich die Sport-Austria-Mitarbeiterin aus beruflicher wie sportlicher Sicht. „Die Finals sind eine extrem coole Sache und so etwas wie die ‚österreichischen Olympischen Spiele‘. Die Tatsache, dass so viele Sportarten an einem Ort und zur selben Zeit ihre Meisterschaften austragen, sorgt für eine große mediale Präsenz.“ Einziger Wermutstropfen? „Ich würde mir gerne selbst mehr Bewerbe ansehen“, sagt Hauch. Von Freitag bis Sonntag stehen am spektakulären Kurs rund um die Wintersportarena in Seefeld drei Runden auf dem Programm.
Unter die Zuschauer mischt sich die Familie. „Meine Eltern werden vor Ort sein und mich und meinen Bruder, der im Ultimate für das Wunderteam im Einsatz ist, anfeuern. Damit sind die Finals nicht nur für uns als Aktive, sondern vor allem auch für uns als Familie eine coole Sache.“