Noel Salzburger ist kein Unbekannter in der Kickbox-Szene. Der österreichische Athlet kämpft seit Jahren auf internationalem Top-Niveau und hat den Übergang im Pointfighting in der Klasse bis 79 Kilogramm vom Nachwuchs in die Allgemeine Klasse bravourös gemeistert. Doch auch wenn er sich unter den Besten der Welt bereits behaupten kann, bleibt er bodenständig und hat eine klare Idee, wie es zukünftig laufen soll.
Von Turnier zu Turnier
Aktuell springt Noel Salzburger von einem Turnier zum nächsten. Die Saison ist in vollem Gange, und die ersten Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. „Im ersten Turnier hat es gut gepasst. Ich habe gute Kämpfe gehabt und gute Punkte gemacht“, erzählt er zufrieden. Doch nicht immer läuft alles ganz nach Plan: „Im zweiten Turnier, in dem ich in meiner Hauptklasse gekämpft habe, ist im ersten Kampf in der letzten Sekunde ein Punkt nicht aufgegangen. Das war ein bisschen blöd und hat mich geärgert.“
Trotz dieses kleinen Rückschlags hat sich der 20-Jährige im Grand Champion bis ins Halbfinale gekämpft und dort eine starke Performance gezeigt. Diese Erfolge geben unglaublich viel Auftrieb – vor allem im Hinblick auf die bevorstehenden Highlights der Saison.

Die großen Ziele: World Games und Weltmeisterschaft
Das Jahr 2025 hat für Salzburger gleich zwei Höhepunkte parat: die World Games in Chengdu (CHN) und die Weltmeisterschaft im November. Für die World Games konnte sich der Tiroler bereits Ende 2024 frühzeitig qualifizieren – ein grandioser Meilenstein in seiner noch jungen Karriere. „Das erste Mal bei den World Games dabei zu sein, ist natürlich etwas ganz Besonderes. Das erlebt man als Sportler nicht jeden Tag – so ehrlich muss ich sein. Es wird eine große Dynamik entstehen, das wird sicherlich einmalig“, sagt er voller Vorfreude. Gemeinsam mit Stella Hemetsberger, die 2022 in Birmingham (USA) Gold gewinnen konnte, und Erik Zimmermann wird er die rot-weiß-rote Kick- und Thaibox-Community vertreten und gegen die besten Kickboxer der Welt antreten.
Die Qualifikation war allerdings kein Selbstläufer: „Bei uns ist das eine klassische Turnierqualifikation. Für uns war die Europameisterschaft im letzten Herbst die Grundlage, und die vier besten Athleten jeder Gewichtsklasse dürfen nun bei den World Games antreten.“ Ein Erfolg, der harte Arbeit und eiserne Disziplin erfordert hat.
Training und Taktik: Die perfekte Vorbereitung
Für Salzburger ist die Vorbereitung auf die beiden auserkorenen Highlights ein kontinuierlicher Prozess. „Es fängt beim Grundtraining an, zum Beispiel beim Krafttraining, um die Basis zu legen. Dann geht es in den Turnieren darum, an der Taktik und Technik zu feilen.“ Dabei unterstützt ihn sein Vater Oliver, der ihn gleichzeitig auch seit vielen Jahren als Trainer begleitet. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn funktioniert bestens – trotz der Doppelrolle. „Wir reden sehr viel über unseren Sport, aber es gibt beim Mittagessen natürlich auch andere Themen – auch wenn es vielleicht schwer vorstellbar ist“, scherzt der 20-Jährige und zeigt damit, dass er neben dem Sport auch in seiner Familie den so wichtigen Ausgleich findet.
Zurück zum Sport: Besonders wichtig ist ihm die taktische Anpassung. „Man kennt viele Gegner mittlerweile recht gut und weiß, bei wem welche Technik am besten funktioniert“, erklärt das heimische Kickbox-Ass. „Meine Stärke ist der Sidekick – den setze ich gerne ein, wenn es eng wird. Aber es gibt Momente, da verzichte ich bewusst darauf, um meine Gegner mit einer anderen Variante zu überraschen.“

Kickboxen in Österreich: Eine starke Entwicklung
Salzburger ist stolz darauf, wie sich der österreichische Kickbox-Sport in den letzten Jahren entwickelt hat. „Im internationalen Vergleich stehen wir richtig gut da. Da brauchen wir uns nicht verstecken und uns nicht klein machen“, meint er selbstbewusst. Das liegt nicht zuletzt an der professionellen Struktur und den engagierten Trainern im Verband. „Wir haben viele Top-Leute, die auch international vorne mitmischen.“
Mit den World Games und der Weltmeisterschaft vor Augen bleibt Noel Salzburger, der im Sommer die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien wieder als wichtigen Baustein seiner Vorbereitung bestreiten wird, ehrgeizig und fokussiert. „Natürlich will ich eine Medaille – das ist immer das höchste Ziel. Und wir Sportler sind nun mal so gepolt, dass wir nach dem Höchsten streben!“