Tatami statt Rasen: Martin Hinteregger in Action

Der Name Martin Hinteregger ist österreichischen Sport-Fans ein Begriff. Solange die Rede vom Fußballspieler ist, der 67 Länderspiele für das ÖFB-Team absolviert hat. Der Judoka Martin Hinteregger ist wohl weniger Leuten bekannt, erfolgreich ist er in seiner Sportart ebenfalls – national und international. Verwandtschaft zum fußballerischen Namensvetter gibt es keine, Berührungspunkte sehr wohl.

Der perfekte Ablauf. Einer Vorgabe so nahe wie möglich zu kommen. Das zeichnet „Kata“ im Judo aus. Im Wortsinn bedeutet „Kata“ Form, Stil oder Muster. Praktisch handelt es sich um eine Serie von Judotechniken, bei denen die Grundlagen des Sports demonstriert werden. Österreichs Aushängeschilder sind die Hinteregger-Brüder Martin und Philipp.

Mit Ausnahme des Jahres 2020 sicherten sich die Brüder aus Kärnten seit 2017 jeden österreichischen Kata-Meisterschaftstitel. Ihren bisherigen Karriere-Höhepunkt erreichten sie 2019, als sie in der „Nage-no-Kata“ bei den Europameisterschaften in Gran Canaria (ESP) die Bronzemedaille gewannen – als erste Österreicher überhaupt in dieser Disziplin. Nur zwei Jahre setzte das Duo mit der Silbermedaille bei der EM in Warschau (POL) noch einen drauf.

Die Suche nach Perfektion

„Wir trainieren seit Jahren hart dafür, um international mitzuhalten. Das ist nicht immer einfach, weil wir auch nebenbei Funktionen haben“, sagt Martin Hinteregger, der in einem IT-Konzern arbeitet, als Vereinstrainer aktiv ist und zudem Präsident des Judo Landesverband Kärnten ist. Geld verdient er mit seinem Sport keines. „Wir sind deshalb nicht so schlecht, weil wir uns sehr für Judo interessieren. Man muss sich dafür begeistern können und sich hineinfuchsen.“

Eine Technik müsse man in einem Training 50 bis 60 Mal wiederholen. „Es gibt genaue Vorgaben für die Bewegungsabläufe. Man kann sich an den Weltbesten orientieren, mit Videos arbeiten. Ich liebe es, an Techniken zu tüfteln“, schwärmt der ältere Bruder. „Das ist mein Ansporn: Einem Idealpunkt so nahe wie möglich zu kommen.“

Ziel Titelverteidigung bei Sport Austria Finals

Schon im Training ist das Zusammenspiel mit dem Partner, in seinem Fall dem Bruder, sehr wichtig. Genau das ist die Krux: Die Hinteregger-Brüder wohnen mittlerweile 60 Kilometer entfernt voneinander. „Einmal pro Woche schaffen wir es, vor internationalen Wettkämpfen meistens sogar zweimal.“

Die Liebe zum Sport hat sich bereits in jungen Jahren entwickelt. „Ich habe mit sieben Jahren eine Vorführung gesehen, das waren Leute mit schwarzem Gürtel, das wollte ich auch schaffen. Diesen Traum habe ich mir erfüllt, aber ich wollte in der Entwicklung nicht stehenbleiben.“

Der Saisonhöhepunkt ist die Kata-EM in Riga (LAT) Ende Mai. Danach folgen die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (18. bis 22. Juni) in Innsbruck. Dort haben die Hinteregger-Brüder letztes Jahr den Titel gewonnen und wollen ihn in diesem Jahr verteidigen.

Bekanntschaft mit Fußballer Hinteregger

„Die Finals waren letztes Jahr ein cooles Event, obwohl wir ja eigentlich in unserer Halle unterwegs waren. Bei den Siegerehrungen haben wir dann erlebt, was alles passiert. Die Berichterstattung war beeindruckend – Website, Social Media, Videos. Gefühlt war an jeder Ecke der Stadt ein Event“, erinnert sich Hinteregger.

Wie oft er auf den gleichnamigen Fußballer angesprochen wird? „Nie. Welcher Fußballer?“ stellt er die Gegenfrage mit einer großen Portion Ironie. „Natürlich passiert das oft. Wir kommen ja sogar aus der gleichen Gegend, sind aber nicht verwandt.“

Zur Begegnung der beiden Martin Hintereggers kam es schon öfter. „Man trifft sich ab und zu bei Veranstaltungen. Er weiß, dass ich im Judo aktiv bin, ich habe ihm schon öfter angeboten, dass er vorbeikommt.“ Sollte der Fußballer Martin Hinteregger eines Tages auf das Angebot zurückkommen, ist klar: Auf der Tatami beim ASVÖ Judo Feldkirchen ist der Judoka Martin Hinteregger der größere Star.

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