Nachwuchs-Welle am Hechtsee

Das Karriereende von Olympia-Starter Jan Hercog läutet eine neue Ära im österreichischen Open Water Sport ein. Der gebürtige Steirer hat seine Schwimmhaube im März an den Nagel gehängt, die nächste Generation an Freiwasserschwimmer:innen steht aber schon in den Startlöchern. Bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (18. bis 22. Juni 2025) wartet die nächste Bewährungsprobe für die Olympia-Teilnehmer:innen von morgen. So viel ist fix: der Hechtsee wird brodeln!

Mit seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen Paris 2024 hat Hercog ein Stück österreichische Sportgeschichte geschrieben und sich als erster Österreicher überhaupt für die größte Sportveranstaltung der Welt qualifiziert. Im März war für den Weltranglisten-Siebzehnten Schluss: „Auch wenn es ein wenig schmerzt und nicht leicht ist, irgendwann muss auch Schluss sein. Sich für Olympia zu qualifizieren, ist für einen Sportler das absolut Größte. Das war auch immer mein großes Ziel. Dass ich das tatsächlich erreicht habe, erfüllt mich schon mit großem Stolz.“

Der Österreichische Schwimmverband verliert damit seine Gallionsfigur im Freiwasser. Hercog ist sich dennoch sicher: „Open Water ist längst keine Nischen-Sportart mehr. Das wird bei Wettkämpfen auf nationaler und internationaler Ebene, bei der steigenden Anzahl von Schwimmschulen aber auch im Sommer am Badesee klar. Ich bin überzeugt davon, dass wir bald wieder eine Österreicherin oder einen Österreicher bei Olympischen Spielen sehen werden“, so Hercog, der im Jahr 2022 für die bislang einzige rot-weiß-rote Top-10-Platzierung bei einer Weltmeisterschaft gesorgt hat.

In Zukunft wird sich der 27-Jährige auf seine Ausbildung zum Physiotherapeuten an der Universität Heidelberg konzentrieren. „Als Sport-Physio, hat man viele Möglichkeiten. Wer weiß. Am Ende komme ich vielleicht auch in einer neuen Rolle in den OSV zurück und kann die neuen Gesichter im Sport unterstützen. Medizinisch und sportlich mit meiner Erfahrung.“

„Es ist hart, aber ich habe mich sofort verliebt!“

Einer, der die Open Water-Nachfolge antreten könnte, ist der 22-jährige Luca Karl. Der Langstrecken-Spezialist ist einer von fünf Österreichern, der über 1.500 m Freistil die 15-Minuten-Schallmauer durchbrochen hat. Dieses Kunststück gelang vor ihm nur Felix Auböck, David Brandl, Christian Scherübl und – wie sollte es anders sein – Jan Hercog. 

Der Salzburger kennt die Bedingungen am Hechtsee aus erster Hand – und reist als Titelverteidiger zu den Sport Austria Finals. Dementsprechend hoch steckt er auch die Ziele für die bereits fünfte Ausgabe von Österreichs größtem Multisport-Event: „Natürlich will ich meinen Titel verteidigen! Die Staatsmeisterschaften sind dieses Jahr aber auch Kräftemessen im Vorfeld des Weltcups im portugiesischen Setubal, der eine Woche danach stattfindet“, so Karl. 

Vor knapp fünf Jahren schlug er den Weg zum Freiwasserschwimmen ein. Es war Liebe auf den ersten Blick: „Der Einstieg war hart, weil es brutal zur Sache geht. Aber ich habe mich sofort verliebt. Das Schwimmen im Freiwasser ist besonders – und in den letzten Jahren zu meinem Hauptfokus geworden.“

Der nächste Schritt soll also die Titelverteidigung bei den Sport Austria Finals, sein Fernziel? Die Olympischen Spiele Los Angeles 2028: „Olympia ist das Nonplusultra. In Los Angeles will ich mir meinen Kindheitstraum verwirklichen und im Zeichen der fünf Ringe starten!“

Finals-Premiere am Hechtsee

Bereits zum 14. Mal werden am Hechtsee die österreichischen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen ausgetragen – zum ersten Mal im Rahmen der „Woche der Entscheidungen“. Event-Organisatorin Sonja Rieger zeigt sich erfreut ob der Entwicklung der Veranstaltung: „Wir kombinieren am Hechtsee Professionalität mit familiärer Atmosphäre – und das vor beeindruckender Kulisse. Neben den Wettkämpfen in der Elite bieten wir auch Rahmenevents für jung und alt an“, so Rieger, die in der SAF-Premiere ein Upgrade sieht: „Die Einbindung in die Sport Austria Finals ist klasse! Mit der Eröffnungszeremonie und den Sieger:innenehrungen kommt Olympia-Flair auf. Wir hoffen, dass wir durch die gesteigerte Präsenz auch neue Leute für unsere Sportart begeistern können.“

Auch OSV-Generalsekretärin Julia Powischer ist zuversichtlich: „Die Veranstaltung am Hechtsee hat Tradition. Wir sind überzeugt davon, sie im Rahmen der Sport Austria Finals auf das nächste Level heben zu können!“

Hercog, der nur ein einziges Mal nicht im Starterfeld der Veranstaltung war, wird die Veranstaltung in diesem Jahr als Zaungast besuchen: „Die Sport Austria Finals sind eine geile Sache, Open Water sowieso. Das lasse ich mir sicher nicht entgehen!“

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