Die rot-weiß-roten Kickbox-Asse traten die Heimreise von den Turkish Open WAKO World Cup 2023 mit reichlich Übergepäck an. In Istanbul kämpften vergangene Woche knapp 3.000 Athlet:innen (3.549 Starts) aus 42 Nationen um Medaillen und Pokale. Mit Erik Zimmermann (Pointfighting -69kg und Leichtkontakt -69kg), Marco Masser (Pointfighting -79kg), Valentin Kassarnig (Leichtkontakt -74kg) und Nurhana Faszlic (Kick-Light -60kg) konnte der Österreichische Bundesfachverband für Kick- und Thaiboxen über fünf Weltcupsiege in der Allgemeinen Klasse jubeln. Noel Salzburger konnte sich in der U19 ebenfalls über drei Weltcupsiege (Pointfighting -79kg, Pointfighting -84kg, Leichtkontakt -79kg). Auch Teamkollegin Anna Schmidl lachte zweimal (Pointfighting -50kg, Pointfighting -55kg) in der U19 als Gewinnerin vom Siegerpodest.
„Mit der Leistung unserer Kickboxer:innen sind wir sehr zufrieden, das hat super gepasst. Wir haben viele tolle Kämpfe gesehen, das war wirklich in Ordnung. Wir haben ein sehr junges Team. Einige Athlet:innen sind jetzt erst in der Allgemeinen Klasse eingestiegen. Es kommt was nach und die Qualität ist sehr gut. Da werden wir zukünftig noch viel Freude haben“, so Gerald Zimmermann. Der Kärntner, der den Sport über viele Jahre als Kickboxer, Trainer und Funktionär geprägt hat, bilanzierte weiter: „Es war ein echt großer Weltcup. Es wurde auf 14 Matten und 6 Ringen parallel gekämpft. Da ging es Schlag auf Schlag und es war immer eine gewisse Hektik dabei. Bei einer Welt- oder Europameisterschaft läuft das immer etwas entspannter ab. Unsere Athlet:innen hatten teilweise 10 Kämpfe an einem Tag, das ist schon eine sehr hohe Belastung. Und dann ist noch die Thematik mit den Schiedsrichtern dazu gekommen, die nicht immer glücklich agiert haben. Nimmt man das ganze Event, sind wir dabei weder bevorzugt bzw. benachteiligt worden. Aber es war augenscheinlich, dass nicht immer der bessere Sportler gewonnen hat. Für alle ist es ebenfalls ein wichtiger Lernprozess.“
Generalprobe gelungen
Einer der erfolgreichen aufstrebenden Athleten ist Marco Masser. Der Steirer holte letztes Jahr den Titel bei den Sport Austria Finals powered by Holding Graz und hat eine unglaublich positive Entwicklung genommen, die jetzt mit dem ersten Weltcupsieg gekrönt wurde. „Für mich war es eine super Veranstaltung. Es war mein erster Weltcupsieg und eine super letzte internationale Generalprobe für die European Games im Juni. Meine Gewichtsklasse war sehr gut besetzt und ich bin mit meiner Leistung wirklich sehr zufrieden. Für mich war es noch einmal wichtig, zu schauen, wo ich stehe und wo ich noch kleine Fehler im Kampf einbaue bzw. wo mich meine Gegner auspunkten. Ich denke, ich bin schon wirklich gut dabei, an ein paar Stellschrauben werde ich noch drehen. Für mich war der Weltcup in der Türkei eine positive Bestätigung meines Weges, es hat mich mental gestärkt. Wir alle kämpfen 80 Prozent im Kopf und 20 Prozent mit dem Körper, der ist sozusagen nur das Werkzeug“, bilanzierte Marco Masser nach seinem Premierensieg.
Auch der Kampfmarathon von 10 Kämpfen am Tag haben auf den Steirer keinen zusätzlichen Druck ausgeübt. „Es war für mich nicht so stressig, mein Fokus lag auf meinen Kämpfen. Da bin ich sehr klar in meiner Konzentrationsphase. Natürlich sind 10 Kämpfe anstrengend, aber ich habe da einen guten Weg für mich gefunden. Der Adrenalinspiegel ist sehr hoch und man merkt die Anstrengung erst am Ende, wenn der Körper voll runterfährt,“ so Masser, der kurzen Verschnaufpausen aktiv gestaltet und gut in seinen Körper hineinhorcht.