Besser hätte der Freitagnachmittag in der Grazer Auster nicht beginnen können. Alex Hart und Nico Schaller bestätigten ihre grandiose Form und holten beim Synchron-Bewerb vom 3-Meter-Brett mit 373,65 Punkten nach drei Sprüngen einen neuen österreichischen Rekord. Für das Duo war es nicht nur ein historischer Meilenstein, vielmehr übertrafen die beiden auch das WM-Limit zum zweiten Mal in Folge deutlich.
„Für uns war es heute ein grandioser Wettkampf, es hat einfach alles perfekt gepasst. Für uns war es heuer erst der zweite gemeinsame Bewerb und wir haben in dieser Woche erst zweimal zusammen trainiert. Da ich fast das ganze Jahr in Amerika lebe, ist das nicht immer einfach. Aber wir verstehen uns einfach, die notwendige Harmonie ist vorhanden und wir performen aktuell auf einem sehr hohen Level“, erklärte Hart nach dem Wettkampf. Sein Teamkollege Schaller ergänzte: „Der Wettkampf war für uns in Hinblick auf die nächsten Bewerbe sehr wichtig. Die Leistung in Budapest war schon richtig gut, heute haben wir noch einen draufgesetzt. Da kommt Freude auf. Unser Ziel ist es, dass wir bei der WM in die Top-12 kommen. Mit dieser Leistung ist das realistisch, auch wenn dort strenger benotet wird.“
Neben der Weltmeisterschaft in Japan, wo die ersten Olympia-Tickets vergeben werden, wollen die beiden Synchronspringer auch bei den Europaspielen in Krakau, die gleichzeitig auch als Europameisterschaft gewertet werden, für den nächsten großen Sprung sorgen. Hart/Schaller wollen zusammen noch viel erreichen und gehen ihren Weg konsequent, seit nunmehr fast 10 Jahren, konsequent: „Früher wusste ich nicht, dass Wasserspringen eine eigene Sportart ist. Ich dachte, damit kann man nur im Freibad cool sein. Und irgendwie sind wir dann gemeinsam beim gleichen Verein gelandet. Und dann ist irgendwann eines zum anderen gekommen. Wir verstehen uns einfach gut und brauchen wenig Zeit, um uns aufeinander abzustimmen – das ist ein großer Vorteil.“ Ähnlich sieht es Hart: „Wasserspringen ist ein Lebensgefühlt. Die Akrobatik, das Adrenalin und das Ausloten der Grenzen fasziniert und pusht mich. Es ist einfach mein Ding, ich will noch viele schöne Momente erleben.“
Apropos erleben: Nach der Siegerehrung tauchte das Duo ihre Medaillen in das Becken – ein Ritual, das bei Wasserspringern üblich ist. Es ist nach dem eigenen Eintauchen ins Wasser und einer guten Leistungen der sinnbildliche Abschluss eines erfolgreichen Bewerbs. Man will somit die guten Erinnerungen und das positive Gefühl quasi auf das glänzende Edelmetall übertragen.