29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

„Will den Fans etwas bieten“

Sarah Fischer ist die stärkste Frau Österreichs. Die Gewichtheberin hat in diesem Jahr viel vor, das große Ziel sind die Olympischen Spiele Paris 2024. Davor steht mit den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni) ein weiteres Highlight an, bei dem die Niederösterreicherin ihre nationale Siegesserie fortsetzen will – und dem Publikum eine Show liefern möchte.

„25 oder so, ich habe aufgehört zu zählen“, antwortet Fischer auf die Frage, wie viele Staatsmeistertitel sie bereits gewonnen hat. Es sind 28. Dabei ist die Kremserin gerade einmal 23 Jahre jung. Im Alter von zwölf Jahren gewann sie ihren ersten Titel. „Eigentlich habe ich seit 2014 alle nationalen Bewerbe gewonnen, nur 2015 nicht. Da habe ich mich auf die U15-EM vorbereitet und hatte drei ungültige Versuche“, erinnert sich Fischer, die damals 14 Jahre alt war. Zwei Wochen später kürte sie sich zur U15-Europameisterin.

Dass die Staatsmeisterschaften in diesem Jahr Ende Mai im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien stattfinden, freut Fischer doppelt. „Sonst finden die Staatsmeisterschaften oftmals in der Woche vor oder nach internationalen Höhepunkten statt, heuer ist rundherum mehr Zeit. Und bei einem Multisport-Event dabei zu sein, ist immer ganz besonders.“

Olympia-Feeling in Rum

Fischer ist bekennender Fan der Olympischen Spiele, mit der Teilnahme und Rang zehn in Tokio erfüllte sie sich vor drei Jahren einen großen Traum. Das Flair solcher Großereignisse ist für sie sehr speziell. „90 Prozent deiner Karriere bist du mit deiner Sportart beschäftigt, bei diesen Events kommen viele Sportarten und Sportler:innen auf einem Fleck zusammen. Das ist richtig cool, ich tausche mich gerne mit anderen aus und erfahre mehr über ihre Herangehensweisen“, sagt die Niederösterreicherin.

Spätestens beim Trainingslager des Österreichischen Olympischen Comités in der Türkei letztes Jahr habe sie gemerkt, wie gut der Austausch tut. „Das waren großartige Tage, ich habe dort enorm viele Sportler:innen kennengelernt und viel über andere Sportarten erfahren. Teilweise beschäftigen einen ähnliche Dinge, manchmal erfährt man von ganz anderen Problemen und vor allem Lösungen.“

Auch deshalb ist die Vorfreude auf die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien so groß. „Ich habe gehört, dass Ringen auch stattfindet, das will ich mir auf jeden Fall ansehen, weil ich mich mit Martina Kuenz und Aker Schmid super verstanden habe“, blickt Fischer voraus. „Und Turnen, das finde ich mega-spannend und cool anzusehen.“

„Will den Leuten etwas bieten“

Fischer selbst kommt als haushohe Favoritin zur „Woche der Entscheidungen“, wo im Gewichtheben in Rum die Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse sowie Meisterschaften der U15, U17, U20 und U23 ausgetragen werden. Jeweils zehn Gewichtsklassen bei Damen und Herren sind in der Allgemeinen Klasse über drei Wettkampftage geplant. „Manchmal sind die Staatsmeisterschaften Pflichtprogramm, wo ich nur das Nötigste mache, um zu gewinnen“, gibt Fischer zu. Das ändert sich heuer: „Wenn man seine Sportart bei einem großen Event vertritt, will man zeigen, was man kann. Ich werde versuchen, an die Bestmarken zu kommen – ich möchte den Zuschauer:innen etwas bieten.“

Im Idealfall sind die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien die Generalprobe für die Olympischen Spiele in Paris. Für ihre zweite Olympia-Teilnahme nach Tokio muss Fischer in den nächsten Monaten aber noch hart schuften. Aktuell liegt sie im Olympia-Ranking auf Rang 19, die ersten Zehn sind in Paris dabei. Da einige Athlet:innen aus dem Rennen genommen werden beziehungsweise in anderen Gewichtsklassen starten, müsste sie aller Voraussicht nach nur drei bis vier Positionen gut machen.

Rum, Paris, Los Angeles

„Im April findet in Thailand der letzte Pflichtwettkampf für das Olympia-Ranking statt. Der Plan ist, dort um die 240 Kilogramm zu machen. Dann sollte ich in der Rangliste einen Sprung nach vorne machen und das Olympia-Ticket haben“, berichtet Fischer. „Aber es wird ein Zittern bis Mitte Mai, wenn alles final ist.“

Für den Olympia-Traum arbeitet sie, gemeinsam mit Vater und Coach Ewald Fischer, hart. „An einem normalen Tag stemme ich zwölf Tonnen.“ Mit einem Start in Paris würde der nächste Traum wahr werden. „Ich durfte in Tokio erstmals Olympia-Luft schnuppern, damals aber ohne Fans. In Paris vor vollen Rängen zu reißen und stoßen, wäre unbeschreiblich.“

In vier Jahren finden die Olympischen Spiele in Los Angeles statt, ein Fernziel für Fischer. „Dann bin ich hoffentlich in einem guten Alter, um ein Wörtchen um die Medaillen mitzusprechen.“

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