Das Warten hat ein Ende!
Am Mittwoch und Donnerstag geht es für die beiden Nationalteams des Österreichischen Cheerleading und Cheer Performance Verbandes (ÖCCV) bei den ICU World Cheerleading Championships 2024 erstmals auf die Matte.
Den Anfang macht morgen (24. April) das Performance-Cheer-Team: Viktoria Schellenbauer und Nina Böhm treten in der Kategorie Senior Double Pom gegen Konkurrentinnen aus 28 Nationen an. Im Vorjahr schaffte das Duo von den Milleniumdancers den Einzug ins Finale der besten zehn Nationen der Welt. Ob das Kunststück auch in diesem Jahr wieder gelingt, können die heimischen Fans um 18:22 Uhr (MESZ) im Livestream des Olympic Channel (olympics.com) verfolgen. Dann sind die Österreicherinnen mit ihrer Performance an der Reihe.
„Wir nehmen uns wie jedes Jahr vor, eine saubere und fehlerfreie Routine abzuliefern. Wir hoffen auf einen Final-Einzug, aber die Konkurrenz ist in diesem Jahr enorm stark“, sagen Schellenbauer und Böhm. Ergattert das Performance-Cheer-Team einen Platz im Finale, geht es am Donnerstag ab 19:30 (MESZ) um Medaillen. Das Duo hat sein WM-Programm in dieser Wettkampfsaison unter anderem beim International Cheer Masters im März in der Südstadt bereits vor Publikum präsentiert und feilt somit in Orlando nur noch an kleinen Feinheiten.
Coed-Nationalteam greift nach Gold und Aufstieg
„Streng geheim“ war lange Zeit die Routine des Cheerleading-Nationalteams. Erst beim Showcase vor zwei Wochen in Wien-Erdberg performten die Athlet:innen bei der „Generalprobe“ erstmals vor (österreichischen) Fans.
Für die 28-köpfige ÖCCV-Auswahl – bestehend aus je 14 männlichen und weiblichen Sportler:innen – gilt es nun, sowohl ihr Können als auch ihre Energie auf die WM-Matte von Orlando zu bringen. Seine Semifinale-Darbietung in der Kategorie Senior Coed Elite zeigt Team Austria am Donnerstag um 15:28 Uhr (MESZ) – ebenfalls live auf olympics.com.
„Wir haben uns vorgenommen, eine extrem saubere und genaue Routine herzuzeigen, alles zu hitten und der Welt zu zeigen, wie gut Österreichs Cheerleading ist“, sagt Athletin Daniela Braunegg. „Was drinnen ist? Wir hoffen auf das Beste!“ Und das Beste wäre der Weltmeistertitel. 2023 belegte das Team den undankbaren vierten Platz. „Für dieses Jahr haben wir uns die Goldmedaille vorgenommen“, definiert Teamkollege Florian Ackerl das klare Ziel. Gold wäre im Falle eines WM-Titels aber nicht die einzige Belohnung.
Meilenstein auf dem Weg zur Top-Cheerleading-Nation
Bei einem Sieg würde Team Austria auch in der Coed-Kategorie ins höchste Level aufsteigen. In der „Level 6“ oder „Premier“ genannten „Königsklasse“ des Cheerleadings ist nach seinem WM-Titel 2022 bereits das (rein weibliche) All-Girl-Nationalteam vertreten. Außerdem treten die Nachwuchs-Nationalteams der All-Girl-Altersklassen Youth (12 bis 14 Jahre) und Junior (15 bis 18 Jahre) nach ihren jeweiligen Weltmeister-Titeln 2023 künftig ebenfalls auf dem höchstmöglichen Niveau an.
Der Aufstieg des Coed-Nationalteams wäre somit ein weiterer Meilenstein für Team Austria und den ÖCCV. Gelingt im Finale am Freitag (ab 19:30 Uhr, MESZ) der WM-Coup, würde Österreich im internationalen Vergleich einen weiteren großen Schritt in Richtung Top-Cheerleading-Nationen machen.
ÖCCV treibt Aufbauarbeit im Nachwuchs-Bereich voran
Petra Gruber, ÖCCV-Sportdirektorin und Verantwortliche für die Cheerleading-Nationalteams, ist nach den ersten Trainingstagen in Orlando überzeugt: „Die Athlet:innen haben in den vergangenen Tagen sehr gute Teamtrainings hinter sich gebracht. Team Austria ist bereit, nach den nächsten Erfolgen für Österreich zu greifen.“
Auch ÖCCV-Präsidentin Julia Harrer drückt Viktoria Schellenbauer, Nina Böhm und dem Coed-Nationalteam vor Ort die Daumen. „Bis jetzt haben wir alle ein sehr gutes Gefühl. Unsere Teams haben sich gut akklimatisiert, die ersten Trainings liefen gut. Wenn es so weitergeht, können wir alle positiv gestimmt sein, dass die Athlet:innen ihre Leistung auch an den Wettkampftagen gut abrufen können und wir auch in diesem Jahr mit einer WM-Medaille – oder sogar dem WM-Titel – rechnen dürfen“, sagt Harrer.
Die Präsidentin macht zudem klar, warum der ÖCCV in diesem Jahr „nur“ zwei Nationalteams zu den Weltmeisterschaften entsendet hat. „Nach den großen Erfolgen von 2023 sind wir jetzt mit den All-Girl-Teams aller Altersklassen in den höchsten Levels vertreten. Um der Entwicklung Zeit und Raum zu geben, haben wir uns als Verband dazu entschieden, den rein-weiblichen Teams ein Jahr Wettkampfpause zu geben, in die Aufbauarbeit zu gehen und die Athletinnen auf ihre neuen Aufgaben vorzubereiten.“ 2025 sollen planmäßig alle Cheerleading-Nationalteams nach Orlando zurückkehren – im Idealfall durchwegs in den höchsten Levels.