Christian Gobetz ist mit Sicherheit eine der prägendsten Personen im heimischen Minigolfsport und hat zwei Herzen in seiner Brust – zum einen jenes des Funktionärs, zum anderen jenes des leidenschaftlichen Sportsmannes. Als Präsident versucht der Steirer den Österreichischen Minigolf Sportverbandes (OEMGV) auf ehrenamtlicher Basis weiterzubringen, aber auch auf den nationalen und internationalen Minigolfanlagen gibt es zahlreiche persönliche Erfolge zu vermelden. Neben dem nervenaufreibenden Erfolg bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien in Graz, gab es 2023 noch den Einzel-Staatsmeistertitel zu bejubeln. „Solange ich auf diesem Niveau performen kann, werde ich weiterspielen. Es macht einfach unglaublich Spaß und es ist ein perfekter Ausgleich“, verrät Gobetz, der sich schon auf die Mission Titelverteidigung bei der Finals-Premiere in Innsbruck freut. „Ich finde den Location-Wechsel sehr gut. Somit können wir unseren Sport in ganz Österreich präsentieren und herzeigen. In Tirol ist der Minigolfsport in den letzten Jahren etwas stagniert, von daher ist dieser Impuls für uns alle sehr wichtig. Es wird wieder ein Highlight, der Bewerb bei den Sport Austria Finals tut unseren Vereinen und dem Verband sehr gut.“
Minigolf wird auch 2024 wieder im Herzen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien gespielt. War es in Graz noch der Karmeliterplatz, so geht es in Innsbruck am Landestheater-Vorplatz auf den 18 mobilen Bahnen ans Eingemachte. Angst vor schlechtem Wetter, trotz der erstmaligen Austragung unter freiem Himmel, hat Gobetz nicht: „Wir haben uns über unseren Vorarlberger Verband extra 18 Zelte organisiert, die wir im Fall der Fälle kurzfristig aufstellen können. Ansonsten wäre die Austragung unseres Bewerbs bei Regen nicht möglich. Der Aufwand ist zwar groß, aber das investieren wir gerne.“
Mit der Europameisterschaft in Kroatien, wo Österreich übrigens die Organisation übernimmt, wartet ein weiteres internationales Schmankerl auf die heimische Minigolf-Elite.
Gezielte Förderung mit Weitblick
In den letzten Wochen hat der OEMGV ein neues Nachwuchsprojekt mit den Dachverbänden gestartet. Es wird in den Vereinen vermehrt professionelle Jugendarbeit angeboten, damit aus der Breite zügige eine Spitze wird. „Wir haben zusätzlich zum Nationalteam einen Hoffnungskader installiert. Das hat bislang sehr gut funktioniert. Wir konnten schon einige gute Jugendliche integrieren und sehen deren Entwicklung. Das zeigt, dass der Weg stimmt. Der Fokus auf die Instruktoren-Ausbildung sowie die Jugendarbeit macht sich bezahlt. Wir wollen 2024 dort unterstützen, wo Jugendarbeit passiert. Das ist unser primäres Ziel“, erklärt Gobetz und ergänzt: „Wir haben in Voitsberg beispielsweise vier Kinder, zwei sind nun im Hoffnungskader für die WM. Eine davon hat erst vor zwei Jahren begonnen. Sie werden ihren Weg machen.“ Neben den Minigolf-Leistungszentren in Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg ist auch in Wien einiges passiert. Der Verband stellt die Konzepte und die organisiert die Fördermittel, die Umsetzung liegt bei den Vereinen. „Das ist wirklich sehr gut angelaufen bis jetzt, auch wenn wir oftmals etwas hadern. Wir sind ein ehrenamtlich geführter Verband, da ist eine professionelle Arbeit in allen Bereichen nicht immer möglich – das müssen wir uns schweren Herzens auch eingestehen.“
Adventure Golf als Gamechanger?
Das moderne Adventure Golf verbreitet sich immer mehr und begeistert speziell die jüngere Zielgruppe. Wer aber denkt, der Shift zum normalen Bahnen-Minigolf ist somit vorgegeben, der irrt. „Wir haben das System ‚Adventure Golf‘ in unseren Sport dazu genommen, da kam auch der Impuls vom Weltverband. Ich spiele es selbst sehr gerne, auch erfolgreich (Anm.: Bei der WM in Gumpoldskirchen gab es Platz drei im Einzel und Rang zwei im Team). Dieser Ansatz geniert logischerweise viel mehr Leute und es können auch schwächere Spieler:innen mit Glück leichter vorne mitspielen. Im richtigen Minigolf ist das nicht möglich, da ist ein präzises Spiel das Um und Auf“, sagt der Steirer, der im August auf seiner Heimanlage in Voitsberg die Jugend-Weltmeisterschaft austragen wird. Soll heißen, dass man die neuen „Adventure-Golf-Spieler:innen“ eher schwer in Richtung Spitzensport bringen wird.