Kleines Board, große Träume

Mit gerade einmal zehn Jahren hat Fabian Seraji ein Ziel vor Augen, das größer kaum sein könnte: die Olympischen Spiele. „Ich würde gerne einmal bei Olympia dabei sein – und wenn ich schon dort bin, am liebsten auch gewinnen!“, sagt der Wiener. Was nach einem Kindheitstraum klingt, ist für ihn ein konkreter Plan – getragen von Talent, Fleiß und der besonderen Magie, die für ihn vom Skateboard ausgeht.

Während der Corona-Pandemie entdeckte Seraji den Skatesport. Eigentlich war es ein Zufall: Ein buntes Pennyboard, dass er von seinen Eltern geschenkt bekommen hat war die Initialzündung für das Skateboard-Talent. Mit seinen Eltern probierte er sich im Innenhof seiner Wohnanlage im 17. Wiener Gemeindebezirk. Der Rest ist Geschichte: „Ich habe mich sofort wohlgefühlt. Die Bewegung, das Gefühl am Brett – das hat mich sofort gepackt.“ Schon bald wich das Pennyboard einem richtigen Skateboard, der Innenhof wurde zur Trainingsfläche, der nahegelegene Park zum erweiterten Übungsraum. Kurz darauf ging es auch in die Hallen, wo Seraji erstmals die Skate-Community kennenlernte: „Diese Stimmung begeistert mich bis heute. Man trifft Leute aus verschiedenen Ländern, unterstützt sich gegenseitig – das ist etwas ganz Besonderes.“

Zwischen Streetstyle und Schulbüchern


Trotz seiner Begeisterung für den Sport steht für Seraji fest: Die Schule hat Vorrang. „Meine Ausbildung ist meine erste Priorität. Aber ich finde sie auch spannend – in meiner Freizeit beschäftige ich mich mit Physik und Chemie“, erzählt der Erstklässler des Gymnasiums Geblergasse. In seiner Freizeit führt er kleine Experimente mit seinem Vater durch, der im IT-Bereich arbeitet. Auch musikalisch ist Fer aktiv: Seit seinem fünften Lebensjahr nimmt er Klavierunterricht – ein ruhiger Gegenpol zum schnellen Rhythmus des Skateboards. „Musik machen ist ein schöner Ausgleich. Kreativität verbindet alles.“

Sein sportlicher Werdegang ist genauso beeindruckend. Er ist regelmäßig bei europäischen Contests dabei, zuletzt etwa beim Beastcamp in Den Bosch (NL), einem europaweiten Camp für vielversprechende junge Skateboarder:innen. „Dort habe ich gemerkt, wie gut andere Kinder schon sind – und wie viel man von ihnen lernen kann“, sagt er. Mittlerweile ist er Teil eines eng vernetzten Netzwerks junger Skater:innen in Europa, unterstützt durch Social Media: „Instagram verbindet uns. Wenn jemand in Wien ist, schreiben wir uns und treffen uns in der Halle.“

Training, Technik, Talent

Das Training mit Nationaltrainer Roman Hackl, einer Legende der österreichischen Skateszene, hat ihn entscheidend weitergebracht. „Ich habe lange ohne Coach gearbeitet. Aber mit Roman lernt man einfach viel. Er gibt gute Tipps und versteht, worum es geht.“

Der technische Fokus liegt aktuell auf Street-Disziplinen. „Die neue Halle liegt mir gut, ich kann dort gute Runs fahren. Ich mag Street mehr als Park – daran arbeite ich viel.“ In dieser Disziplin wird auch bei den Sport Austria Finals geskatet: „Ich freue mich riesig darauf. In Innsbruck waren wir schon, die Halle ist toll. Und es ist cool, dass so viele verschiedene Sportarten dabei sind“, sagt das Skateboard-Talent. Das Ziel für die Finals ist klar formuliert: „Ich will meine Tricks landen und einen guten Lauf zeigen. Am wichtigsten ist, dass ich mit mir selbst zufrieden bin.“

Ob Olympia 2028 oder 2032 – Seraji denkt nicht in Limits. Schule, Musik, Skateboard: Alles hat seinen Platz. Und alles greift ineinander. „Ich will einfach gut sein. Und wenn es irgendwann mit Olympia klappt – umso schöner.“

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